End of Life - Ende des Lebenszyklus

Der Begriff End of Life (deutsch: Ende des Lebenszyklus, Abkürzung EOL) steht für Produkte, deren Lebenszyklen beendet sind. D.h. der Hersteller hat die Produktion eingestellt und das Produkt ist nicht mehr lieferbar.

Die schnelle Entwicklung von Technologien, stetig wachsender Wettbewerbsdruck sowie die Nachfrage beeinflussen den Zeitpunkt des End of Life eines Produktes. Jedes hergestellte Produkt erreicht irgendwann das Ende des Lebenszyklus, wird durch eine Weiterentwicklung oder ein neues Produkt ersetzt bzw. verschwindet komplett vom Markt.

Stehen Produkte am Ende des Lebenszyklus, haben Unternehmen verschiedene Stufen den End of Life Prozess abzuwickeln. End of Life bedeutet meist keine abrupte Einstellung des Produktes. Vielmehr ist End of Life ein Prozess der die Kunden mit dem auslaufenden Produkt nicht alleine lässt, sondern begleitend und unterstützend einwirkt.Zunächst sollte ggf. ein Nachfolgeprodukt benannt werden. Mit Hilfe von diversen Marketing Aktivitäten wird anschließend auf allen Distributionskanälen und Vertriebswegen die Einstellung des Produktes angekündigt. Im nächsten Schritt wird der letzte Termin der Kundenauslieferung (engl. Last Customer Ship date, Abkürzung: LCS) festgelegt. Kunden die über das Produkt noch verfügen, wird weiterhin Support zur Verfügung gestellt. Der Support ist noch bis zum Termin der Support Einstellung verfügbar. Am Schluss steht der geschätzte Termin der Einstellung des Supports (eng. End of Support date, Abkürzung: EOS).

In der IT Branche ist ein End of Life Management entscheidend.
Befindet sich Hard- oder Software am End of Life des Lebenszyklus müssen Maßnahmen veranlasst werden, die sensible Daten schützen und dauerhaft speichern. Hierfür gibt es verschiedene Methoden und Richtlinien, die die Datensicherung gewährleisten.
Die Gutmann Methode gilt derzeit als sicherste Methode zur Entfernung von sensiblen Daten vom End of Life Produkt (z.B. Festplatte). Die Gutmann Methode wurde von Peter Gutmann (Department of Computer Science an der Universität in Auckland) im „Secure Deletion of Data from Magnetic and Solid-State Memory“ erläutert und beinhaltet 35 Überschreibungsvorgänge.  Die Deutsche VS-IT-Richtlinie wird vom Bundesamt für Sicherheit empfohlen und folgt der Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums zum Geheimschutz von Verschlusssachen beim Einsatz von Informationstechnik. Diese Richtlinie beinhaltet sieben Überschreibungsvorgänge.

Nicht nur in der IT-Branche spielt der Punkt des End of Life von Produkten eine wichtige Rolle. Ein weiteres Beispiel sind jegliche Arten von elektronischen Geräten, die am End of Life angekommen sind.
Eine fachgerechte und umweltfreundliche Entsorgung von Altgeräten ist in den WEEE-Richtlinien geregelt. Hersteller sind in der Pflicht, jedes auf den Markt gebrachte Produkt am End of Life zu recyceln. Das Elektro-Altgeräte Register in Fürth trägt Sorge dafür, dass Produzenten und Händler für die Entsorgung und das Recycling haftbar gemacht werden können. Ohne Registrierung dürfen keine Produkte auf den Markt gebracht werden.

Eine Entsorgung nach den WEE-Richtlinien ist nicht nur umweltfreundlich, sondern bietet sowohl Kunden als auch Herstellern einige Vorteile.

Kunden können das Altgerät an den Hersteller zurückzugeben und erhalten somit die Möglichkeit der unkomplizierten und fachgemäßen Entsorgung. Kunden in der EU können alte PCs, Kühlschränke, Radios etc. kostenlos bei der Anschaffung eines neuen Geräts zurückgeben. Außerdem ist es möglich, das Produkt direkt im Geschäft zurückzugeben, in dem das Produkt ursprünglich erstanden wurde. Die Rückgabe ist möglich, ohne Verpflichtung zum Neukauf eines Gerätes. Hersteller können bei guter Organisation des End of Life Prozesses viele Komponenten, der von Kunden zurückgegebenen Altgeräte, wieder verwenden.

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-27 von Werner Hess.

Zurück