Insourcing

Insourcing beschreibt den Prozess der Wiedereingliederung von Vorgängen in das Unternehmen. Mit Hilfe von Insourcing werden die Abhängigkeiten zu externen Lieferanten minimiert. Alle Leistungen und Prozesse werden “inhouse“, folglich im Unternehmen selbst erbracht.

Insourcing beinhaltet das Gegenteil vom weit verbreiteten Outsourcing. Während unter Outsourcing die Übertragung von Prozessen an Dritte externe Unternehmen verstanden wird, werden beim Insourcing die Aufgaben im Unternehmen behalten und von internen Mitarbeitern bearbeitet.

Bisher spielte nahezu nur Outsouring eine Rolle in der Unternehmenswelt.
Die Auslagerung verspricht eine Kostenreduktion und Kostenkontrolle, Liquiditätsverbesserung, Service und Konzentration auf das Kerngeschäft. Besonders die Konzentration auf das Kerngeschäft wird beim Outsourcing als Vorteil gesehen. Die Fachkräfte in den einzelnen Unternehmensbereichen können sich den strategischen Aufgaben widmen und sind nicht durch andere Problemstellungen belastet.
Allerdings haben viele Unternehmen auch die schlechten Erfahrungen gemacht, die Outsourcing mit sich bringen. Eine Studie aus dem Jahre 2004 belegt, dass 80 Prozent der Unternehmen Probleme mit Outsourcing haben. Viele externe Unternehmen, an die Prozesse ausgelagert wurden, waren nicht flexibel genug und der Know How Verlust war teilweise enorm. Zum Know-How Verlust kamen hohe Kosten für Schnittstellen zwischen internen und externen Bereichen, die Abhängigkeit von den externen Anbietern, sowie die Unsicherheit zu Themen wie Qualitätsverlust und Datenschutz. Vor allem der Datenschutz spielt in diesem Zusammenhang eine große Rolle. Geheime, sensible Kundendaten werden an ein externes Unternehmen gegeben, die nach Herausgabe nicht länger unter direkter Kontrolle des Unternehmens stehen. Das Datenmissbrauchsrisiko erhöht sich enorm.
Zu den genannten Punkten kamen Probleme in der Zeit- und Budgetüberschreitung.

Heute denken viele Unternehmen wieder über Insourcing nach. Wurden bisher viele Leistungen von externen Unternehmen erbracht, werden mittlerweile diverse Aufgaben wieder im Unternehmen selbst erbracht. Das Know-How verbleibt im Unternehmen und bietet flexible und wirtschaftlich am Markt zu agieren. Die Reaktionszeiten auf veränderte Marktbedingungen verkürzen sich damit. Es gibt verschiedene Varianten des Insourcings.
Die klassische Variante ist die Wiedereinlagerung von zuvor ausgelagerten Unternehmensprozessen. Eine weitere Variante besteht darin, dass bei drohender Rationalisierung von Arbeitsplätzen zunächst ausgelagerte Prozesse wieder eingelagert werden, um die Arbeitsplätze zu sichern. Eine Rückkehr von Unternehmensstandorten aus dem Ausland zurück in die Heimat, wir ebenfalls als eine Variante des Insourcings betrachtet.
Insourcing verspricht Unabhängigkeit von externen Unternehmen.

Insourcing ist allerdings keine „eierlegende Wollmilchsau“. Unternehmen sollten genau abwägen, welche Prozesse im Unternehmen verbleiben und welche Aufgaben an externe Dienstleister vergeben werden. Nachteile des Insourcings sind in der Vielzahl von Aufgabenbereichen und Schwerpunkten mancher Unternehmen zu sehen. Eine Konzentration auf das Kerngeschäft und strategisch entscheidende Aufgaben ist im täglichen Alltag häufig schwer realisierbar.

Der „goldene Mittelweg“ zwischen Insourcing und Outsourcing führt Unternehmen zum Erfolg. Je nach Branche und Aufgabengebiet des Unternehmens sollten Entscheidungen zu „inhouse“ und „outhouse“ getroffen werden. Spezielle Unternehmensberatungen bieten nach Prüfung des Unternehmens Beratungen, welche Bereiche und Aufgaben über Insourcing oder Outsourcing sinnvoll abgewickelt werden können.

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-27 von Werner Hess.

Zurück