Außenhandelszonen

Außenhandelszonen (Foreign Trade Zones, FTZ) sind Gebiete innerhalb eines Landes, die rechtlich als außerhalb des Territoriums und damit außerhalb des Zollraums angesehen werden. In Außenhandelszonen können daher Waren aus dem Ausland importiert, verarbeitet und re-exportiert werden, ohne dass Zollgebühren anfallen. Zollgebühren auf Waren aus Außenhandelszonen fallen erst dann an, wenn das Gut tatsächlich in das Landesterritorium eingeführt wird (d.h. die Außenhandelszonen verlässt). Der folgende Text ist über die Außenhandelszonen der Vereinigten Staaten von Amerika.


Geschichtlicher Hintergrund.

Außenhandelszonen wurden in den Vereinigten Staaten von Amerika zuerst 1934 mit der Verabschiedung des Außenhandelszonengesetzes (Foreign Trade Zone Act, FTZA) zur Förderung der amerikanischen Exportwirtschaft gegenüber internationalem Wettbewerb aufgestellt. Die Außenhandelszonen dienen der Kostensenkung der heimischen exportorientierten Wirtschaft durch die Gewährung der Möglichkeit zur Umgehung der Zolltarife.


Nutzen von Außenhandelszonen (FTZ)

Das Außenhandelszonengesetz (FTZA, Paragraph 81a - 81u des US Gesetzeskodex, US Code, USC) erlaubt es dem Büro für Außenhandelszonen Unternehmen mit dem Privileg auszustatten Außenhandelszonen zu errichten, benutzen und dauerhaft beizubehalten. Darüberhinaus stellt das Büro Zollbeamte ab, welche etwaige Zolleinkünfte sicherstellen und die Einfuhr von Importen aus dem Ausland in die Außenhandelszonen steuern.

Im Bezug auf die Erhebung von Zollgebühren legt das Außenhandelszonengesetz fest, dass Außenhandelszonen als außerhalb des Zollraums befindlich gelten und dass somit die Einfuhrprozedur am Zoll umgangen werden kann, bis die Ware in den üblichen Zollraum eingeführt wird.

Das Gesetz erlaubt, dass in Außenhandelszonen an heimischen und ausländischen Waren folgende Prozesse durchgeführt werden können:

– Lagerung
– Ausstellung
– Verarbeitung
– Zerstörung
– Zusammenbau
– Herstellung
– Transformation

Nach Einführung in den gewöhnlichen Zollraum hat der Unternehmer die Möglichkeit entweder den für das eingeführte Gut üblichen Tarif zu bezahlen, oder (im Falle der Weiterverarbeitung oder Transformation) den Tarif für das entstandene Produkt. In Außenhandelszonen gelten normalerweise keine Quotenregelungen, allerdings hat das Büro die Möglichkeit im Sinne des öffentlichen Interesses die von ihm erteilten Privilegien zu sperren.


Anzahl und Nutzung

In den Vereinigten Staaten von Amerika und Puerto Rico gibt es derzeit 272 Außenhandelszonen für generelle Nutzung und 502 Unterzonen.

Die Nutzung von Außenhandelszonen kann es generell für ein Unternehmen ermöglichen durch das Wegfallen von Einfuhrtarifen Einsparungen bei den operativen Kosten zu erreichen.


Nutzung am Beispiel der Ölraffination

Seit Anfang der 90er Jahre hat das Büro für Außenhandelszonen über 80 Applikationen für eine Raffinerie/petrochemischen Subzone gewährt. Ein Barrel Rohöl ist weiterhin nach Import in die Vereinigten Staaten nicht steuerfrei, allerdings sind einige der während der Verarbeitung anfallenden Nebenprodukte niedriger versteuerbar. Das führt zu einer effektiven Kostenersparnis des ölverarbeitenden Unternehmens durch Nutzung von Außenhandelszonen.

Der größte Mineralölkonzern der Vereinigten Staaten (2007 zuletzt auch der weltweit größte) Exxon-Mobile beispielsweise ist seit 1995 Nutzer von Außenhandelszonen und hat bisher fünf solcher Raffineriekomplexe aufgebaut.

Zuletzt aktualisiert am 2015-02-24 von Werner Hess.

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