Beschaffungslogistik

Ein wichtiger Bestandteil der Versorgungskette (Supply Chain) von Industrie und Handel ist zweifels ohne die Beschaffungslogistik. Die Beschaffungslogistik steht am Anfang der oben aufgeführten Versorgungskette und organisert die optimale und zeitgerechte Zulieferung und Beschaffung von benötigten Rohstoffen, Teilen oder Mengen für die verarbeitende Industrie.
Gerade bei größeren Firmen mit verschiedenen Standorten ist eine zentral ausgerichtete Beschaffungslogistik unerlässlich. In der Automobilbranche zum Beispiel spielt dieses Segment eine sehr große und wichtige Rolle.
Um beim Beispiel eines Automobilherstellers zu verweilen, muss zunächst die Struktur eines solchen betrachtet werden. Verschiedene Werke in Deutschland benötigen Waren bzw. Teile zur Herstellung aus der ganzen Welt. Werk A in Hamburg benötigt die gleichen Airbags wie Werk B in München. Um dies zu steuern ist die Beschaffungslogistik zentral eingerichtet. Entweder eigen implementiert in der Firmenorganisation oder dezentral ausgegliedert (Outsourcing) bei einem Logistiker (Spediteur).

Dieser organisert nun die Beschaffung der benötigten Waren von verschiedenen Zulieferer bzw. Lieferanten.
Luftfilter aus Speyer, Schrauben aus Hong Kong, PVC - Komponenten aus Polen - um hier nur einige Beispiele aufzuführen. Diese Teile werden dann via LKW, Bahn, Flugzeug oder Seeschiff importiert bzw. "beschafft". Dies bedeutet, mehrere Zuliefer müssen gesteuert werden.
Große Logistikanbieter haben sich auf dieses Geschäftsfeld bereits spezialisiert und bieten Firmen Logistikonzepte mit entsprechender Software zur Verfügung. Firmen können hierbei auf EDV - gestütze Programme zurückgreifen. Aufträge, Lagerbestände, Lieferscheine, Ausfuhrerklärungen etc. lassen sich problemlos transferieren und in die jeweilige Beschaffungslogistik implementieren. Ein papierloses Logistik - Konzept in gläserner Form. Der Kunde kann den Logistiker überwachen und entsprechend seine Lieferkette planen. Hierfür beauftragen viele Firmen sogenannte Gebietsspediteure. Die Aufteilung erfolgt meist nach geographischen Gesichtspunkten. Spediteur A wickelt die Zulieferer im Großraum Hamburg und Gebietsspediteur B die Zulieferer im Großraum München ab. Somit kann der Prozess der Zulieferung besser geplant und gesteuert werden.

In der Beschaffungslogistik wird dies aber meist nur bei größeren Projekten bzw. Firmen getätigt. Daher spricht man in der Beschaffungslogistik auch sehr oft von der "Gebietslogistik". Verschiedene Gebiete mit entsprechenden Zulieferer unter Durchführung ausgewählter Spediteure - zentral gesteuert in der Beschaffungslogistik.
Dadurch verbessert sich aber nicht nur die Planung und Steuerung der einzelnen Produktionswege, sondern bringt auch eine Kostenersparniss bei Lagerung und Transport hervor. Waren können konsolidert und entsprechend an die Werke verschickt werden. Lagerfläche kann optimiert und Kosten gesenkt werden. Der Prozess der Beschaffungslogistik fängt somit schon beim Einkauf von Waren und Rohstoffen an. Einkäufer versuchen bereits hier Synergieeffekte zu schaffen. Daher ist eine ÜbERP (Enterprise Resource Planning)rüfung der Lieferanten unerlässlich. Preisstruktur, Entferung und Qualität haben hier eine große Gewichtung.

Selbstverständlich muss hier ein reibungsloser Ablauf der Grundstein in der Beschaffungslogistik sein. Prüfung der Waren auf Beschaffenheit, die Verwaltung der eingehenden Warengruppen und die entsprechende Disposition der Waren. Durch die Baschaffungslogistik sind wiederum verschiedene Möglichkeiten der Abwicklung solcher hervor gekommen. Zum Beispiel die Just-in-time Lieferungen oder die Zulieferungen direkt an das Fließband der Hersteller.
Abschließend lässt sich die Beschaffungslogistik als eine Bündelung der Warenströme von Zulieferer mit entsprechender Kostenminimierung deklarieren.

Zuletzt aktualisiert am 2018-11-02 von Werner Hess.

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