OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

Unter der Abkürzung OECD verbirgt sich die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der aktuell 30 demokratische Länder angehören. Die OECD ging 1961, als wirtschaftliches Pendant zur NATO (North Atlantic Treaty Organization), aus der Organisation für Europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC) hervor. Gegründet 1947 sollte die OEEC, unterstützt von Kanada und den USA, die Koordinierung des Marshall- Plans übernehmen. Dieser bildete das Fundament zum Wiederaufbau Europas nach dem 2. Weltkrieg. 1961 vollzog sich mit der Umbenennung der OEEC auch eine Neuorientierung auf die Themen Wirtschaft und Entwicklung.
In der OECD befinden sich Staaten die als gemeinsame Grundlage eine demokratische Staatsform und eine marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung aufweisen.

Intention der Mitgliedstaaten ist es, sich den Herausforderungen und Verpflichtungen der Globalisierung gemeinsam zu stellen, um eine positive Entwicklung herbei zu führen. Aufgrund globaler Interessen hat die OECD ihre Reichweite ausgedehnt und stellt ihre Leistungen mittlerweile auch ca. 100 Entwicklungs- und Schwellenländern zu Verfügung. Dabei bietet die OECD ein Forum in dem politische und wirtschaftliche Interessen auf ihre Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit überprüft werden können.
Die OECD ist eine paritätische Organisation in der alle Partner gleichberechtigt sind. Getroffene Vereinbarungen sind in der Regel nicht rechtsbindend, jedoch geht meist eine Signalwirkung von ihnen aus. Bisweilen können Beschlüsse entstehen, die zu einer formellen Vereinbarung führen.

Informations- und Anlaufstelle ist das OECD-Sekretariat in Paris. Hier werden relevante Daten gesammelt, verarbeitet und analysiert. Daraus werden wirtschaftliche Prognosen für die Teilbereiche Demographie, Umwelt, Agrar, Technologie und Finanzpolitik erstellt. Ein weiteres Hauptaugenmerk der OECD liegt auf der Förderung des Wohlstandes und der Bekämpfung von Armut. Dies soll vor allem durch eine sozial- und umweltverträgliche Wirtschaft erreicht werden. Dabei setzt die OECD auf finanzielle Stabilität, Ausgewogenheit, Innovation, Forschung, Handel, Investition und Zusammenarbeit. Als weitere Ziele gelten die Bekämpfung von Arbeitslosigkeit, die Schaffung von sozialverträglichen und transparenten Governance- Strukturen. Neue Herausforderungen und deren mögliche Chancen und Probleme werden zeitnah analysiert und den Regierungen zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht eine sofortige Herangehensweise z.B. bei Themen wie Finanzmissbrauch, internationaler Wirtschaftskriminalität, neuen Technologien oder Corporate-Governance. Die OECD sammelt seit 40 Jahren Daten zur weltwirtschaftlichen Entwicklung und besitzt somit eine der größten und umfassendsten Datenbanken in diesem Sektor. Hier sind mannigfaltige Daten zur folgenden Thematiken gespeichert: Volkswirtschaft, Arbeitsmarkt, Import, Export, Einwanderung, Abwanderung, Forschung, Bildung, Energie, Gesundheitswesen, Industrie, Finanzen, Tourismus und Umwelt. Die meisten der erstellten OECD- Analysen werden allgemein zugänglich veröffentlicht.

In den letzten Jahren hat die OECD maßgeblich an bilateralen Steuerabkommen mitgewirkt. Ferner hat sie Kernfragen der Wirtschafts-, Sozial- und Umweltpolitik bearbeitet. Im Vordergrund stand ein Dialog mit allen Beteiligten, wie Unternehmen, Gewerkschaften und Vertretern aus der Politik.
Entscheidend für eine Aufnahme in die OECD sind eine demokratische Grundordnung und eine marktwirtschaftliche Wirtschaftsordnung. Weitgehend besteht die Organisation aus Industrieländern, die mehr als die Hälfte der weltweit produzierten Erzeugnisse und Dienstleistungen erbringen. Für eine Aufnahme bzw. eine Zusammenarbeit ist die Wirtschaftsleistung eines Anwärters jedoch nicht entscheidend. Viel mehr sollen Nichtmitglieder an einem Dialog und Erfahrungsaustausch, der dem Wohle aller dient, teilnehmen. So findet mittlerweile ein weltwei

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

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