RSU-Analyse

Die RSU-Analyse ist ein Verfahren, bei dem die Verbraucherstruktur von Materialien betrachtet wird, also der Planung des Materialbedarfs. Hierbei werden Termine und Mengen spezifiziert und die Planung des Produktionsprogrammes kann übernommen werden.
Die Aufgaben der RSU-Analyse sind die genaue Planung des Bedarfs von Vor - und Zwischenprodukten, die zur Herstellung des Endproduktes benötigt werden und eine Zeitplanung der Materialbereitstellung, die nach vorgegebenen Terminen erfolgen sollen. Außerdem ist es bei der RSU-Analyse möglich, eine zusätzliche Planung der benötigten Hilfsstoffe, wie Werkstoff, auszuführen.

Bei der RSU-Analyse wird zwischen einer verbrauchergesteuerten Materialbedarfsplanung und einer programmgesteuerten unterschieden.
Die verbrauchergesteuerte Materialbedarfsplanung ist auf die Vergangenheit im Bezug auf vorherige Materialverbräuche orientiert und eignet sich vor allem für weniger gebrauchte Materialarten, wie Kleinteile oder Betriebsstoffe.
Bei der programmgesteuerten Materialbedarfsplanung wird zukunftsorientiert gearbeitet in Bezug auf das Endprodukt. Diese wird für hochwertigere Materialien, wie Baugruppen, in Anspruch genommen.

Die Kriterien bei der RSU-Analyse richten sich nach den Verbraucherstrukturen der Materialien, die in drei Bereiche geteilt werden kann:
- Regelmäßigkeit
- Saisonabhängigkeit
- Unregelmäßigkeit.

Die RSU-Analyse ist also in der Lage, Artikel aufzuschlüsseln, die bereits mit geringem Aufwand optimiert werden können. Die Ware kann so nach Vorhersagegenauigkeit klassifiziert werden. Diese Anwendung hat Auswirkungen auf die Anwendung von Methoden in der Materialbewirtschaftungen. Eine Differenzierung der einzelnen Bereitstellungsmaßnahmen ist hierbei deutlich unerlässlich geworden.
Bei der RSU-Analyse werden sogenannte Handlungsempfehlungen geltend gemacht. Diese sind leicht strukturiert und verständlich dargestellt und sind nach einer Gestaltungsregel der RSU-Analyse aufgebaut, die wie folgt lautet:

- regelmäßigen Lieferungen der Ware für die entsprechende Abdeckung des Bedarfs
- Vorratshaltung der saisonbedingten Waren
- die Bereitstellung im Bedarfsfall der weniger gebrauchten Waren.

Zur Planung des Materialbedarfs bei Stückgütern ist es empfehlenswert, sie in einzelne Stufen während der Produktion einzustufen und Liste über Verwendungsnachweise der Stückgüter zu erstellen.
Die Stufen sollten wie folgt gegliedert werden:
- nach Fertigstufen
- nach Dispositionsstufen
- nach Auflösungsstufen.
Fertigstufen der RSU-Analyse bieten eine Übersicht über die produkttechnischen Beziehungen zwischen den Gütern, einen sehr guten Überblick der Vorlaufzeiten und die gleichen Waren können auch auf einer anderen Stufe erfasst werden.
Bei der Dispositionsstufe kann der Überblick über die Vorlaufzeiten nicht ganz gewährleistet werden und die Güter werden erneut in der gleichen Stufe, jedoch auf der niedrigsten, eingestuft.
Bei den Auflösungsstufen fehlt der gesamte Überblick der Vorlaufzeiten und es können nur Güterarten derselben Kategorie in dieser Stufe erfasst werden.

Die Verwendungsnachweise können in einer RSU-Analyse - Tabelle aufgelistet werden und folgende Informationen enthalten:

- eine Mengenübersicht
- eine Strukturübersicht
- eine Baukastenübersicht.

In der Mengenübersicht werden alle Endprodukte mit ihren gesamten Bedarfsmengen ausgewiesen und die Struktur des Endproduktes scheint verborgen zu bleiben. Außerdem gibt es keine zeitlich begrenzte Bedarfsermittlung und eine Komponentenveränderung ist sehr schwer durchzuführen, da Teileverwendungsnachweise existieren.

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

Zurück