Spedition

Moderne Speditionen sind nicht mehr kleine Klitschen, die Waren auf ihren LKWs hin- und herschieben. Vielmehr sind es Logistikunternehmen, die vielfältige Aufgaben erledigen und ein großes Fachwissen vorzuweisen haben. Eine Spedition heute ähnelt einem Rechenwerk, das auch eine Flotte hat.

Aufgaben einer Spedition

Eine Spedition befördert Güter von einem Lieferanten zu einem Kunden. Dabei greift die Spedition entweder auf eigene Fahrzeuge aus der eigenen Flotte zurück oder leiht sich vom freien Markt Kapazitäten. Diese Ladekapazitäten werden wie bei einer Online Versteigerung angeboten und gekauft. Diese Funktion des Einkäufers in der Logistikbranche übernimmt der Disponent. Von seinem Geschick kann der Verdienst eines Unternehmens abhängen. Ein wenig erinnert die Tätigkeit auch an eine Warenterminbörse. Man kauft zwar keine materiellen Güter dafür Transportmöglichkeiten ein.

Unterschiedliche Güter - Das Stückgut
Das der Spediteur von irgendetwas leben muss, werden Transportleistungen in verschiedenen Kategorien aufgesplittet. Die Spedition rechnet dann nach diesen Kategorien ab.
Das Stückgut ist eines der typischen Güter, die eine Spedition zu transportieren hat. Alles, was man in Stück misst, gehört zum Stückgut. Hier Radios, Fernseher, Handys - alles übernimmt die Spedition auf ihrem Annahmezettel in der Einheit "Stück". Transportiert werden solche Dinge in Collis, das ist dann die kleinste Einheit einer Verpackung. So wird Bier immer im Kasten transportiert und nicht in Flaschen. Wenn unterschiedliche Dinge zusammengefasst werden, dann spricht man von Sammelgut. Die zweite große Gruppe der Güter sind die Schüttgüter. Diese werden ohne eigenen Behälter in das von der Spedition bereitgestellte Gefäß verfrachtet. Kohle zum Beispiel wird in die Behälter hinein geschüttet.

Andere Güter sind flüssig oder gasförmig. Die Dienstleistung, die die Spedition erbringt, ist vielseitig und setzt sich aus den einzelnen Komponenten zusammen, die man für den Transport von A nach B braucht. Dazu sind Komponenten wie das Bereitstellen der Behälter, die Sicherheitsbelehrungen, der Zoll zu berücksichtigen. Während der Fracht hat der Spediteur die Verantwortung für das Gut sowohl was die Eigentumsrechte als auch die Gefährdung angeht. Der Laie merkt oft, wie aufwendig das Gewerbe ist, wenn er Güter bei Ebay gekauft hat. Speziell, wenn er Güter aus einem Nicht EU Land einführen möchte. Alle Eckpunkte des Transportes müssen die beiden Partner selber miteinander ausmachen. Das heißt auch unter Umständen, beim Zoll vorbeischauen und mit den Beamten über Einfuhrzölle sprechen. Oder auch ob man das Gut überhaupt nach Deutschland einführen darf. Gerade für Gefahrgüter werden mit den neuen Richtlinien zum Thema Gefahrgut knifflige Regeln aufgebaut. Das Regelwerk geisterte im letzten Jahr unter der Rubrik "Reach" durch die Presse. Die Papierflut, die dann der Einführer des Gutes erledigen muss ist gigantisch. Hierzu gibt es Spezial Berater und Speditionen, die dann den Kunden gewissenhaft beraten können.

Spezialaufgaben

Neben dem Transportgeschäft kann die Spedition auch Aufgaben rund um das Gut erledigen. Viele Spediteure halten Flächen zur Verfügung, um Güter zu lagern. Das ist übrigens Tradition bei dem Gewerbe, in Köln nannte man das Stapeln und die Flächen für das Stapeln nannte man die "Stapelhäuser". Dieser Häuser gelten als die Vorläufer der Messe.

Tracking

Das ist ein recht neues Thema. Mittlerweile kann man den Lauf seiner Ware am Rechner verfolgen und seinem Kunden genau sagen, wo die Ware liegt und wann sie eintrifft. Jedes Stück bekommt bei der Annahme von der Spedition eine Trackingnummer und kann dann per Internet recherchiert werden. Speditionen entwickeln sich so immer mehr zu gläsernen Speditionen, das zu transportierende Gut verschwindet fast zu keinem Augenblick mehr aus der Beobachtung.

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

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