Verderbliche Fracht (perishable freight)

Verderbliche Fracht (persishable freight) - was ist das überhaupt und wie werden Transport und Logistik international gehandhabt? Genau mit diesen Fragen setzt sich der folgende Beitrag auseinander.
Verderbliche Fracht (persishable freight), das sind in erster Linie Lebensmittel, welche um den gesamten Globus verschifft, gefahren oder geflogen werden. Die Nachfrage nach exotischen Früchten, Pilzen, Gemüse, Getränken & Spirituosen ist sehr groß. Auch Blumen und Fisch und Fleisch müssen transportiert werden, ohne dass die Qualität verloren geht.

Der Transport erfolgt über eine längere Transport-Kette. Vom Erzeuger über verschiedene Speditionen zum Handel bzw. Vertrieb und letztendlich zum Verbraucher bzw. Kunden. Für diese gesamte Transport-Kette ist es nun nötig, die Anforderungen welche für die Sicherung der Qualität von bsp. verderbliche Fracht (persishable freight)  nötig sind, aufrecht zu erhalten. Diese Anforderungen sind von Produkt zu Produkt, bzw. von Fracht zu Fracht unterschiedlicher Art. So spielt beispielsweise die Temperatur der Waren eine sehr große Rolle. Auch Luftfeuchtigkeit und Sauerstoffgehalt können variieren. Nur wenn diese strengen Transportvorschriften eingehalten werden, bleibt die Qualität der verderblichen Fracht gewährleistet.
Wird zum Beispiel die Kühlkette eines Containers mit frischem Fisch für einen Tag unterbrochen, so bedeutet die einen Tag Verlust für die Haltbarkeit. Damit erhöht sich die Menge der nicht umsetzbaren Waren und führt zu sinkenden Umsätzen. Ebenso können Gesundheits- und Sicherheitsrisiken entstehen. Fisch zählt also zum Bereich Verderbliche Fracht (persishable freight).
Es gibt Methoden, die Kühlung währende der gesamten Transport-Kette aufrecht zu erhalten.
Rosen aus Kenia werden beispielsweise per Luftfracht, bei konstant 2 - 4 ° Celsius eingeflogen.
Verwendet wird ein Container mit einem unabhängigen Kühlkörper, der zur Beförderung von verderblicher Fracht (persishable freight) verwendet wird. Diese Container sind isoliert und mit Einrichtungen ausgestattet, die Temperaturen kontrollieren.

Es lassen sich sogar 3 verschiedene Kältezonen einstellen. Eine weitere Möglichkeit über lange Wege hinweg Waren zu transportieren, bietet der Einsatz sog. Kühlschiffe. Kühlschiffe sind stark motorisierte Transporter und erreichen dabei Geschwindigkeiten von 25 - 30 Knoten. Mithilfe der hohen Geschwindigkeit wird versucht, dem Verderb entgegen zu wirken. Die Ladefläche, insbesondere der beladbare Rumpf eines Kühlschiffes, ist in mehrere Abteilungen untergliedert, welche für jeweils unterschiedliche Kühlgüter ausgerichtet werden können. Die Laderäume sind nahezu perfekt isoliert, sodass auch bei hohen Wassertemperaturen von teilweise über 25° Celsius, beispielsweise in der Nähe des Äquators, die Kühlung funktioniert.

Der Laderaum kann ebenfalls mit mehreren Kältezonen betrieben werden. Bananen zum Beispiel werden bei Plusgraden transportiert. Die Lager können jedoch ebenso bei kälteren Temperaturen, für Tiefkühlgüter wie Fleisch oder Fisch, betrieben werden. Realisiert ist diese Art der Kühlung über Kompressionskälteanlagen und Direktverdampfer aber auch über Solekreisläufe. In den Laderäumen befinden sich einige hundert Messpunkte für die elektronische Überwachung. Anzeigen informieren die Brücke über die Temperaturentwicklung.
Ein neuartiges Patent tritt nun in Konkurrenz zu den Kühlschiffen bzw. Kühlcontainern. Die Rede ist von Behältern mit kontrollierter Atmosphäre, für den Transport oder die Aufbewahrung von verderblichen Gütern. Bei diesem neuartigen System wird eine kontrollierte Atmosphäre mit Hilfe eines Stickstofferzeugers und einer separaten CO2-Einheit hergestellt und kontrolliert. Der Vorteil dieser Variante ist es, dass Waren mit weniger Energieaufwand wesentlich besser frische gehalten werden. Es wird so nun beispielsweise möglich, Früchte etc. bei vollem Reifegrad zu ernten und ohne Qualitätsverlust zum Verbraucher zu transportieren.


Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

Zurück