Verstauungsübersichtsplan

Das Beladen eines Schiffes ist eine Kunst. Das gilt eigentlich für alle fahrenden Verkehrsmittel. Ein falsch beladenes Fahrzeug hat eine merkwürdige Fahrweise, hängt zu einer Seite runter, schlingert. Bei einem Schiff kann eine Schräglage verheerende Folgen haben. Der Schwerpunkt liegt dann in diesem Falle falsch, es kann im Extremfall zum Kentern kommen. Ein Verstauungsübersichtsplan ist bei einigen Lastwagen aber speziell auch im Schiffsverkehr unabdingbar.

Der Verstauungsübersichtsplan im Vorfeld

Das richtige Beladen eines Schiffes ist für Crew und Kapitän lebenswichtig. Die Erstellung eines Verstauungsübersichtsplan kann man sich hier mit dem Bepacken eines Rucksackes vorstellen. Die Güter müssen auf das Querprofil des Schiffes verteilt werden. Hierzu sind Faktoren wie Gewicht, Verderblichkeit, Gefährdung zu berücksichtigen. Insgesamt muss die Lage des Schiffes ins Kalkül gezogen werden, das heißt, der Schwerpunkt muss optimal liegen. So wird der Verstauungsübersichtsplan heute am Rechner geführt. Hier wird die Lage des Frachtschiffes optimiert. Wenn zu wenig Ladung oder zu leichte Ladung an Board ist, dann muss eben Ballast mit eingeplant werden. In der Lagerwirtschaft würde der Verstauungsübersichtsplan als chaotische Lagerführung bezeichnet werden. Bei der chaotischen Lagerführung werden nämlich auch äußere Gegebenheiten den logischen Besonderheiten des Lagergutes vorgezogen. Dafür hat man ja den Rechner, hier kann man im Verstauungsübersichtsplan nachvollziehen, wo die Ware liegt. Die Reihenfolge des Beladens des Schiffes wird übrigens vom Computer in Abhängigkeit vom Verstauungsübersichtsplan erstellt. Die Container liegen am Hafen, der Disponent ermittelt mittels EDV, welche Warenbündel wann wohin eingelagert werden.

Der Verstauungsübersichtsplan während der Fahrt

Auch wenn sich das Containerschiff auf der Überfahrt befindet, muss man immer im Auge haben, wo welches Gut liegt. Dazu ist natürlich der Verstauungsübersichtsplan an Board. Auf dem schiffseigenen Rechner. Durch Sturm oder starken Seegang kann sich ja der eine oder andere Container lösen. Das sollte zwar nicht passieren, passiert aber trotzdem. Außerdem könnte ein Brand an Board die Sicherheit gefährden. Auch hier hilft der Verstauungsübersichtsplan. Man kann Lage und Gefährlichkeit des Gutes erkennen und Maßnahmen einleiten. Zudem hilft ein guter Plan auch Kapitänen von sogenannten Trampschiffen. Trampschiffe sind Frachter, die sozusagen permanent auf dem Meer sind. Der Kapitän und vielleicht auch der Eigner können an Hand des Verstauungsübersichtsplan erkennen, ob sie noch Güter an Board nehmen können und wo sie diese verstauen müssen. Bei einer guten Buchführung kann man eben auf hoher See entscheiden, ob man einen Zwischenhafen ansteuert, dort Container aufnimmt. Auch die Simulation und die Umlagerung der Güter kann schon auf der Fahrt durchgerechnet werden, so wird die Liegezeit im Hafen reduziert. Liegezeiten scheuen Reeder und Kapitäne gleichsam. Liegezeiten bedeuten Hafengebühren und unnötige Heuerausgaben für die Matrosen. Wenn man so will, ist ein Schiff die Fortführung eines Computerprogramms in der wirklichen Welt.

Der Verstauungsübersichtsplan beim Löschvorgang

Der Verstauungsübersichtsplan hat auch Auswirkungen bei der Ankunft des Schiffes im Zielhafen. Zum einen kann die Hafenbesatzung mit der Schiffscrew zusammen arbeiten. Die Container können nach einem Plan von Board geholt werden, der Weitertransport kann anrollen. Meist wird die Ware, die in Containern verstaut ist, auf Bahn oder auf Laster verlagert um zum Händler oder zum Endkunden zu kommen. Genial ist, wenn man in einem Tracking System die Position seines ersehnten Gutes im Internet verfolgen kann.


Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

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