Freihandel

Es wird dann vom "Freihandel" gesprochen, wenn zwischen den Handel treibenden Staaten keine Zollschranken oder  anderweitige Beschränkungen den Handel behindern. Daran
teilnehmende Staaten bilden zusammen eine Freihandelszone. Dazu gehören unter anderem die EFTA, die Europäische Freihandelszone, und die NAFTA, die Nordamerikanische Freihandelszone. Im Gegensatz zur Zollunion kennt die Freihandelszone kein
gemeinsames Außenzollregime. Das heißt, dass die unterschiedlichen
nationalen Zölle gegenüber Drittländern beibehalten werden.

Grundlage einer Freihandelszone ist das Freihandelsabkommen, mit dem der oben genannte Freihandel zwischen den Vertragspartnern gesichert wird. Durch dieses Abkommen werden Zölle, nichttarifäre Handelshemmnisse und eventuell auch staatliche Eingriffe wie etwa Subventionen abgeschafft.

Die Motive zur Errichtung einer Freihandelszone liegen darin, durch den Freihandel Vorteile bei der Güterverteilung zu erreichen sowie eine  Steigerung des Außenhandels. Es gilt der Grundgedanke, dass durch freien Handel Gewinne für alle beteiligten Staaten erreicht werden können. So fördert auch die WTO, die Welthandelsorganisation, die Bildung von Freihandelszonen.

Freihandelszonen können entwicklungspolitische Bedeutung haben. Und zwar immer dann, wenn sie Entwicklungsländern den Zugang zu Märkten der Industrieländer öffnen.

Nach einer Studie der Weltbank würde die vollständige Liberalisierung des Welthandels bis zum Jahr 2015 jährlich 250 Mrd Euro an zusätzlichem Einkommen realisieren.

Das General Agreement on Trade in Servie, kurz GATS, ist ein Vertragswerk der WTO, es hat das Ziel, den grenzüberschreitenden Handel mit Dienstleistungen, wobei sämtliche Dienstleistungen abgedeckt sind, zu liberalisieren, also im Grunde eine große Freihandelszone zu schaffen. Es wurde 1995 getroffen und wird seit 2000 unter den zur der WTO gehörenden Staaten verhandelt.

Eine Gefahr ist sicherlich darin zu sehen, dass Aufgaben, die dem Staat zufallen, etwa das Gesundheitssystem, privatisiert werden. Dadurch könnte es passieren, dass Länder die Kontrolle über diese Aufgaben verlieren.

Eine weitere Gefahr besteht möglicherweise für noch nicht wettbewerbsfähige
Länder, die bei einer Liberalisierung gegen die stärkere Konkurrenz
chancenlos sind. Es könnte zum Sterben ganzer Industriezweige kommen.
Sind die Anleger mit der Wirtschaftsleistung eines Landes unzufrieden, so
kann in einem liberalisierten System das Kapital schnell abgezogen werden, die Folgen für das betreffende Land sind katastrophal.

Laut Globalisierungskritikern setzten die Gewinne voraus, dass die Produktionsfaktoren von einem Sektor in den anderen verschoben werden können, was jedoch in der Realität häufig nicht gegeben sei.  Somit sei die Frage zu stellen, welche Länder bzw. Personengruppen
zu den Gewinnern oder zu den Verlierern gehörten.

Eine Chance durch Freihandelszonen könnten Entwicklungsländer erlangen, die vom Wachtumsmarkt Tourismus profitieren. Auch wurden Kosten für Telefongespräche, Internetzugang oder Mobilfunk reduziert.

Vorteilhaft ist der Abbau der Subventionen für Länder der sogenannten
Dritten Welt, die durch die Subventionen daran gehindert werden, ihre Produkte effektiv auf dem Weltmarkt abzusetzen.

Die Entwicklungsländer, die stark am Welthandel beteiligt waren, seien am stärksten. gewachsen. Das sei empirisch nachweisbar. Sich abschottende Länder wuchsen dagegen schwächer. Allerdings seien neben der Offenheit auch Aspekte wie politische Stabilität, geringe Korruption und ein hohes Bildungsniveau von Bedeutung. (bundestag.de, 2004)

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-27 von Werner Hess.

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