Gedeckter Güterwagen

Überwiegend zweiachsige Güterwagen einfacher Bauart kamen zu Beginn der Entstehung des Zeitalters der Eisenbahn zum Einsatz. Hierbei handelte es sich überwiegend um so genannte gedeckte Güterwägelchen, welche man damals auch als “Bedeckte” bezeichnete. Zudem wurden offene, mit Seitenborden versehene Wagen und auch Flachwagen eingesetzt. Mit der Zunahme der technischen Möglichkeiten und somit auch der Änderung und Verbesserung entwickelte man immer mehr spezialisierte Wagen, nicht zuletzt aufgrund steigender Nachfrage.

Hierunter fällt auch ein gedeckter Güterwagen. Bei dem Modell gedeckter Güterwagen handelt es sich um einen zur Beförderung nässeempfindlicher Güter verwendeten Eisenbahngüterwagen. Ein gedeckter Güterwagen verfügt über ein festmontiertes Dach. Ferner wird ein gedeckter Güterwagen in unterschiedlichen Bauarten, den Sonderbauarten und Regelbauarten, eingesetzt. Eine ähnliche Bauart sind Güterwagen mit öffnungsfähigem Dach, welches nicht fest montiert wird.

Aufgrund steigender Nachfrage nach größer-volumigen Güterwagen, welche zudem schneller zu Be- und Entladen sind, wurden die ehemals überwiegend eingesetzten kurzen G-Wagen nahezu vollständig durch die großvolumigen Wagen ersetzt. Die Deutsche Bahn verfügt über ungefähr 15.000 solcher Wagen. Ein gedeckter Güterwagen dient überwiegend zum Transport von Stückgut.

Europäische Bahnverwaltungen beziehen seit fast 50 Jahren zum Großteil Güterwagen, die sich an die Normen der UIC (Union internationale des chemins de fer, der Internationale Eisenbahnverband mit Sitz in Paris) orientieren. Die adäquaten Kühlwagen wurden ebenfalls aus den langen zweiachsigen Typen GBs und HBfs abgeleitet. Ein Gedeckter Güterwagen in Ausführung oben erwähnter Standarttypen wurde in Deutschland mittlerweile überwiegend durch großvolumige zweiachsige Schiebewandwagen ersetzt.

Die Regelbauart G gedeckter Güterwagen (G-Wagen) ist aufgrund dessen, dass ein zügiges Be- und Entladen durch die in ihrer Breite begrenzte Tür nicht möglich ist, rückläufig. Mit acht Lüftungsöffnungen dient ein standardisierter gedeckter Güterwagen ebenfalls zur Beförderung von Großvieh. Zumeist besteht der Aufbau aus einer Holz-Stahl-Verbundweise, zudem stehen Wagen mit mehr oder weniger Lüftungsöffnungen zur Verfügung. Ein gedeckter Güterwagen besteht am häufigsten aus zwei Achsen. Der Wagentyp mit vier Achsen wird entsprechend seltener eingesetzt.

Gedeckter Güterwagen nach Sonderbauart H
Die Schwebewände des inzwischen standardisierten Wagens für nässeempfindliche, auf Paletten verladene Ware sind teilweise motorisiert. Dieses trifft ebenso auf die Planen zu. Hierdurch bietet ein gedeckter Güterwagen der Sonderbauart H die Möglichkeit, dass die gesamte Ladefläche seitlich bestückt werden kann. Das Laden kann zusätzlich beschleunigt werden durch auf ganzer Länge zu öffnende Planen, der Nachteil besteht darin, dass diese Planen auch sehr leicht beschädigt werden können.

Zur Verhinderung der Verschiebung des Ladegutes in Wagenlängsrichtung sind diese Wagen zum Großteil mit Ladeschutzwänden versehen, teilweise sind diese auch verriegelbar, wodurch zusätzlich Halt gewährleistet ist, wenn der Wagen nur teilweise beladen wurde. Zudem werden auch Wagen mit isolierten Wänden hergestellt. Diese verfügen zudem über andere Spezialeinrichtungen.

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

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