Globalisierung

Die Globalisierung zählt wohl zu den brisantesten Themen der letzten Jahre. Einschlägige Nachrichten in den letzten Monaten zeigen, dass Globalisierung ein hochaktuelles Thema ist und aus der heutigen Wirtschaft kaum wegzudenken ist.

Globalisierung – das ist weltweiter Handel, Vernetzung aller Staaten und Austausch von Technologie und Know-how. Aus ökonomischer Perspektive betrachtet, findet die Globalisierung sehr häufig reges Interesse. Durch eine verstärkte Arbeitsteilung und mehr Handel soll u.a. die Armut bekämpft werden.

Was nach einer großen, vereinten Welt klingt, birgt jedoch auch viele Risiken und Nachteile. Verlierer der Globalisierung sind dabei zumeist Schwellen- und Entwicklungsländer, also diejenigen, den es ohnehin schon schlecht geht.

Schon vor Jahrhunderten wurden Waren über ganze Kontinente transportiert. Indische Gewürze beispielsweise waren äußerst kostbar und daher war es durchaus lohnenswert, den weiten Transport nach England in Kauf zu nehmen.

Im Laufe der Jahrhunderte wurden immer größere Schiffe gebaut, die sicherer und schneller waren. Moderne Frachtcontainer machten den Transport von Waren deutlich billiger und einfacher. Die Globalisierung und der Austauschen von Waren nahmen ihren Lauf.

Den Begriff Globalisierung prägte Theodore Levitt, einem ehemaligen Professor der Harvard Business School, Anfang der 80er Jahre mit seinem Artikel „The Globalization of Markets“, der in der Harvard Business Review erschien.

Die wohl bekannteste Nachricht zum Thema Globalisierung aus der jüngsten Vergangenheit ist die Stilllegung des Nokia Werkes in Bochum und der damit verbundene Umzug nach Rumänien. Angegebener Grund sind die niedrigen Lohnkosten unserer osteuropäischen Nachbarn, doch bei etwa 20 EUR Produktionskosten je Handy ist dies weit gefehlt. Nokia ist nur ein Beispiel. Zahlreiche Firmen haben in den letzten Jahren Ihre Standorte aus unterschiedlichen Gründen ins osteuropäische Ausland oder nach Asien verlegt. Harte und weiche Standortfaktoren spielen dabei eine erhebliche Rolle, so z.B. Steuerabgaben, Lohnkosten und sonstige Ausgaben, die mit der Standortverlegung gemindert werden können.

Durch die Marktöffnung und den weltweiten Handel, haben Schwellenländer jedoch aufgrund ihrer niedrigen Löhne und den niedrigen Lebenshaltungskosten die Möglichkeit, an der Globalisierung teilzuhaben und so Anschluss an Wirtschaftswachstum, Weltwirtschaft und etwas Wohlstand zu erlangen.

Entwicklungsländer hingegen zählen zu den eindeutigen Verlieren der Globalisierung. Durch politische Instabilität, mangelhafte Rechtssicherheit und unzureichende Infrastruktur geprägt, können sie selbst mit den niedrigsten Löhnen nur wenige Auslandsinvestitionen erzielen und werden häufig von der Globalisierung ausgeschlossen. Dadurch wird ihre Rückständigkeit immer weiter verstärkt.

Der Einfluss des produzierenden Gewerbes bei der Globalisierung ist enorm. Zahlreiche Global Player nutzen die Globalisierung und die Öffnung der Märkte, um die differierenden Arbeitskosten, Investitionen und Steuerabgaben für das Unternehmen zu nutzen. Kleinere nationale Unternehmen haben bei der international operierenden Konkurrenz oft kaum eine Chance und sind in ihrer Existenz bedroht. Daher sehen sich auch kleinere Unternehmen oft gezwungen, ihre Produktionsstätten in Billiglohnländer zu verlegen.

All dies birgt stets negative Auswirkungen auf die Konjunktur und den Arbeitsmarkt der verbleibenden Hochlohnländer.

Mit Hilfe der Globalisierung entstehen jedoch verstärkt regionale Wirtschaftsräume wie z.B. die Europäische Union, NAFTA in Nordamerika, APEC im pazifischen Raum, ASEAN für Südostasien oder Mercosur für Südamerika.

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

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