Kerbside (deutsch: Bordsteinkante)

Um Preise kalkulieren zu können, müssen Leistungspakete von Speditionen genau definiert werden. Eine der Grenzen ist die Anlieferung. In den Verträgen von Speditionen steht hier oft der Begriff "Kerbside (deutsch: Bordsteinkante)". Sowohl Abholung als auch Anlieferung des Gutes soll seine Grenze an der Kerbside (deutsch: Bordsteinkante) haben. Damit ist klar, dass der Aufraggeber oder aber der Annehmer der Ware gewisse Hausaufgaben zu erledigen haben. So muss der Versender dafür Sorge tragen, dass das Gut, das befördert werden soll, bis zur Kerbside (deutsch: Bordsteinkante) transportiert wird. Man stelle sich vor, ein Klavier müsse vom 2. Stock eines Wohnhauses abgeholt werden. Das kostet Zeit, Kraft und 2 starke Männer mindestens. Das sind 2 Extrastunden Arbeit, die man für die Bereitstellung bis an die Kerbside (deutsch: Bordsteinkante) zusätzlich braucht. Als Leistungspaket kann man als Kunde natürlich diesen Service oft mitbuchen. Das wird dann wie jedes andere Leistungspaket, das man vom Dienstleister ordert, extra berechnet. Kerbside (deutsch: Bordsteinkante) bedeutet bei den meisten Spediteuren übrigens vor die erste verschlossene Tür.

Dort muss gegengezeichnet werden und damit erlischt auch die Betreuungspflicht des Spediteurs. Sollte der Arbeiter vor Ort so nett sein, doch weiter mitzuarbeiten, dann gilt trotzdem die Ware als angenommen und die Gefährdungshaftung ist in die Obhut des Empfängers übergegangen. Dasselbe gilt natürlich für die Übernahme, die Obhut und die VERP (Enterprise Resource Planning)flichtung des Spediteurs beginnt an der Kerbside (deutsch: Bordsteinkante). Es könnte eigentlich im Schadensfall für den Mitarbeiter Probleme geben, wenn er die wertvolle Vase schon in einer Wohnung übernimmt und leider vor der Kerbside (deutsch: Bordsteinkante) hinfällt.
Für einen Firma ist Lieferung bis zur Kerbside (deutsch: Bordsteinkante) in aller Regel kein Problem. Sie wird hier eigene Arbeitskräfte zur Verfügung stellen, die dann am Bestimmungsort die Ware übernehmen können. Hierbei kann auch ein Sendeverfolgungssystem sehr nützliche Dienste erweisen. Das Sendeverfolgungssystem signalisiert dann dem Empfänger weit genug im Voraus, dass die Ware im Anmarsch ist. So können dann eigene Arbeitskräfte mobilisiert werden, die das Material von der Kerbside (deutsch: Bordsteinkante) abholen, die Ware übERP (Enterprise Resource Planning)rüfen und ins eigene Lager überführen.

Das Prüfen der Ware sollte noch an der Kerbside (deutsch: Bordsteinkante) durchgeführt werden. Direkt vor Ort kann man dann Verlust oder Beschädigung aktenkundig machen. Ist die Ware erst ins Lager übernommen, wird die Sache mit dem Nachweis von Beschädigungen schon etwas komplizierter. Für den Privatmenschen stellt sich die Sache schon etwas komplizierter dar. Wenn ein Klavier am Bordstein geparkt wird und er im zweiten Stock wohnt hat der Privatier ein Problem. Im Vorfeld sollte man so als Privatier genau die AGBs lesen. Besser ist man schon dran, wenn als Zieladresse die Wohnung angegeben wurde. Dann erlischt die Schickschuld des Spediteurs erst hinter der eigenen Wohnungstür. Ansonsten kann man eventuell mit einem Trinkgeld bewirken, dass die Grenze der Lieferung im eigenen Interesse verschoben wird. Wobei das eben auch nicht immer möglich ist. Wenn nur ein Arbeiter mit der Auslieferung des Gutes betraut ist, dann helfen bei einem Klavier eben weder Trinkgeld noch gute Worte. Leider kann es dann auch passieren, dass man die Anlieferung erneut bezahlen muss. Wenn der Spediteur nämlich den Termin anavisiert hat und man das Teil nicht selbst von der Kerbside (deutsch: Bordsteinkante) entfernen kann fallen erneut Arbeitszeiten an. Der Endkunde ist übrigens vERP (Enterprise Resource Planning)flichtet, bei nicht eindeutigen AGBs nachzufragen. Ansonsten gilt im allgemeinen Geschäftsverkehr die Kerbside (deutsch: Bordsteinkante) sowohl beim Sender als auch beim Empfänger als Standard.

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

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