Lagerbestand

Als Lagerbestand werden Güter oder Materialien bezeichnet, die sich im Lager befinden, um der Produktion oder den Zielen der Kundenwirtschaft gerecht werden zu können. Ein dispositiver Lagerbestand gibt die Verfügbarkeit von Beständen nach Lieferzugängen und Lagerabgängen an.

Für die Berechnung der Lagerbestände werden verschiedene Kennziffern benötigt. Dazu werden folgende Lagerbestände gebraucht:
- der Anfangsbestand ganz zu Beginn eines Jahres
- der Endbestand am Ende des Jahres
- die Abrechnung der Monats,- Quartals - und Halbjahres Endbestände.

Als Höchstbestand werden die Mengen eines Artikels bezeichnet, die höchstens im Lager gehalten werden dürfen. Dies kann aus Platzgründen oder verderblichen Gründen ausgeführt werden.
Die Lieferzeit einer Ware ist die Zeit zwischen dem Tag der Bestellung und dem der Zustellung.

Das Lagerbestandmanagement dient der Optimierung der effektiven und effinzienten Lagerbestände. Das bedeutet, dass die Lagerbestände vollständig und in Echtzeit verfügbar sein sollten, um dem Optimierungsprogramm zugängig gemacht werden zu können.
Die Aufgaben des Lagerbestandmanagements sind die aktive Festlegung der Bestellmengen und die Sicherstellung von Materialien und Erzeugnissen zu einem vorgegebenem Zeitpunkt. Durch Kennzahlen im Service des Lagerbestandsmanagements wird die Wahrscheinlichkeit ausgerechnet, ob der Lagerbestand der Nachfrage auf dem Markt auch gerecht werden kann.
Der Lagerbestand wird zwischen folgenden Arten unterschieden:
- Rohmaterialien
- Halbfertige Güter
- Fertige Güter
- Materialien für die Reparatur und Instandsetzung

Rohmaterialien sind Artikel, die gekauft werden, um die Herstellung anderer Artikel zu veranlassen. Halbfertige Güter sind Teile, die sich bereits in der Produktion befinden, jedoch noch nicht verkaufsfähig sind. Als fertige Güter werden Artikel bezeichnet, die die Produktion sorglos überstanden und nun bereit sind, verkauft zu werden.

Die Festlegung von Lagerbeständen erfolgt unter Beachtung vorgehaltener Bestände. Es wird zwischen Sicherheitsbeständen, periodischen Beständen, Durchgangsbeständen, spekulativen und Lagerbeständen für Werbeaktionen unterschieden.
Sicherheitsbestände sind Bestände, die auf Lager bereit stehen, im Falle auftretender verstärkter Nachfrage des Gutes.
Die periodischen Bestände sind die Bestände, die aus der Produktion oder der Bestellung hervor treten.
Durchgangsbestände sind Materialen, die von einem Lager ins nächste transportiert werden.
Bei den spekulativen Lagerbeständen werden Güter bevorratet. Dies ist z.B. bei einer geplanten Preiserhöhung der Fall. Werbeaktionen finden in der Regel mit zusätzlichen Lagermengen statt, die für die Aktionen im Lager zurückgehalten wurden.

Auf dem heutigen Markt ist es nicht selten mit anzusehen, dass sogenannte Nachfrageschwankungen oder auch eine Nichtwiederauffüllung des Lagers auftreten können. Die Nichtwiederauffüllung richtet sich hierbei auf die Produkte, deren Nachfrage stetig gestiegen sind.
Deshalb sollten immer Sicherheitsbestände von Gütern im Lager vorrätig sein, damit Lagerbestandslücken vermieden werden können oder zumindest um ein Vielfaches verringert werden. Es kann jedoch auch vorkommen, das bei normaler Nachfrage eines Gutes auch ein Lagerüberbestand der Fall sein kann, wenn die Lagerbestände oberhalb einer bestimmten Grenze liegen.

Das Lagerbestandmanagement kann natürlich auch für eine Quantitation der Lagerkosten eingesetzt werden, damit sie optimierter erscheinen.

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

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