LKW versenden

Um einen LKW versenden zu können, sollten den derzeit gültigen Exportvorschriften Beachtung geschenkt werden. Diese Vorschriften können in diversen Büchern zu dieser Thematik nachgeschlagen werden oder beim zuständigen Zollamt erfragt werden. Wenn man einen LKW versenden möchte ist es wichtig, sich im Vorfeld die notwendigen Informationen hierzu zu beschaffen, um später beim Versand Probleme zu vermeiden.

Der erste Schritt, um einen LKW versenden zu können, besteht darin, eine Spedition damit zu beauftragen. Da die Preise von Spedition zu Spedition stark schwanken können, ist es ratsam vor der Beauftragung Angebote einzuholen. Die Angebotspreise enthalten in der Regel bereits Maut und andere diverse Zuschläge. Ist die Wahl auf eine Spedition gefallen, so muss diese mit einem sogenannten Speditionsauftrag oder auch Versandauftrag beauftragt werden. Dieses Dokument muss Daten über den Versender, den Empfänger, Ladestelle und Abholdatum enthalten. Um den LKW versenden zu können, ist es für die Spedition auch noch wichtig zu wissen, mit welchen Wirtschaftsgütern das Fahrzeug beladen ist. Diese Information kann Anhand einer Packliste gewonnen werden. Diese macht Angaben über die Warenbeschreibung und die Anzahl der Packstücke. Weiterhin muss eine Handelsrechnung ausgestellt werden, die Daten über die Warenbeschreibung und einen genauen Warenwert enthält. Bei der Handelsrechnung ist darauf zu achten, dass diese mit einem Firmenstempel und einer Unterschrift des jeweiligen Sachbearbeiters versehen ist. Die gültige Handelsrechnung ist dem Fahrzeug im Original als Begleitdokument mitzugeben.

Einen LKW versenden, ist innerhalb Europas einfacher als weltweit, da in Europa die Vorschriften nicht enorm streng sind und weniger Zolldokumente benötigt werden. Soll der LKW beispielsweise in ein nichteuropäisches Land verschickt werden und der Warenwert beträgt mehr als 1000 Euro, so muss eine Ausfuhranmeldung erstellt werden. Die Ausfuhranmeldung enthält Informationen zur Ausgangszollstelle, zum Belade- und Entladehafen. Es ist zu beachten, dass dieses Dokument von der IHK überprüft und abgestempelt werden muss. Außerdem wird es bald zur Plicht, die Ausfuhranmeldung elektronisch zu erstellen. Die Ausfuhranmeldung ist ein Begleitdokument, welches die Lieferung bis zur Außengrenze der EG begleiten muss.

Wird der LKW per Seefracht verschickt, ist mit langen Laufzeiten zu rechnen. Ein Versand von Deutschland nach Australien hat momentan beispielsweise eine Laufzeit von bis zu sechs Wochen. Um Probleme beim LKW versenden zu vermeiden, muss der Empfänger rechtzeitig informiert werden, um weitere Vorkehrungen treffen zu können. Die Verschiffungsdaten können bei der Spedition erfragt werden, sobald der LKW auf das Schiff verladen wurde. Das Ankunftsdatum und der Empfängerhafen muss dann an den Kunden weitergegeben werden. Auch müssen dem Empfänger alle zollrelevanten Dokumente, wie zum Beispiel die originale Handelsrechnung vorliegen, um den LKW aus dem Zoll nehmen zu können. Liegen die Dokumente nicht vor, kann das Fahrzeug auch nicht aus dem Zoll genommen werden. Eine weitere Besonderheit gilt es bei Gefahrgut zu beachten: Um einen LKW beladen mit Gefahrgut versenden zu können, benötigt es zusätzlich einer Gefahrguterklärung, die IMO-Erklärung oder auch als Shipper's Declaration bezeichnet wird.

Auch müssen entsprechende Gefahrgutlabels auf der Außenseite des LKWs angebracht sein. Weiterhin müssen Unfallmerkblätter mitgegeben werden, um im Ernstfall richtig reagieren zu können. LKWs mit Gefahrgut müssen außerdem mit einer gewissen Menge an Löschmittel ausgerüstet sein.

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

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