Motorradtransporte

Sei es, dass das Urlaubsziel zu weit entfernt ist, man aber auf sein Motorrad nicht verzichten möchte, die Witterung das Fahren unmöglich macht oder das Zweirad nicht fahrbereit ist – Motorradtransporte können aus verschiedenen Gründen notwendig werden.

So vielfältig wie die Gründe sind inzwischen auch die Möglichkeiten für Motorradtransporte: Ob das Bike mit einem Pkw-Anhänger, dem LKW einer Spedition, einem Van oder gar mit dem Autoreisezug transportiert wird, hängt von der zurückzulegenden Strecke, den vorhandenen Möglichkeiten und natürlich auch vom finanziellen Spielraum des Besitzers ab. Für Motorradtransporte zur wenige Kilometer entfernten Werkstatt lohnt es sich sicherlich nicht, eine Spedition zu beauftragen und ein Autoreisezug wird wohl auch keinen Halt dort einlegen. Anders sieht es dann schon aus, wenn zum Beispiel ein Urlaub mit Bike in fernen Gefilden ansteht und man sich und der Maschine die ermüdende und Reifen-mordende Anreise über die Autobahn ersparen will. Wer nicht eine lange Zeit mit dem Pkw-Anhänger auf der Straße verbringen möchte, sollte sich über Motorradtransporte durch eine Spedition, mit einem Autoreisezug oder auch im Van oder Kastenwagen informieren. Muss oder will man regelmäßig Motorradtransporte durchführen, um etwa sein Motorrad zur Rennstrecke oder zu Crossveranstaltungen zu befördern, ist die Anschaffung eines geeigneten Transportfahrzeuges oder eines Anhängers zu überdenken. Alternativ bietet sich auch ein Heckträger an, der jedoch nicht für alle Pkw in Frage kommt.

Hat der Motorradfahrer sich für eine der verschiedenen Arten von Motorradtransporten entschieden, steht natürlich die Frage im Raum, wie das Motorrad nun verladen werden soll. Bei gewerblichen Transporteuren erledigen dies häufig erfahrene Mitarbeiter. Wer im Umgang mit seinem Motorrad geübt ist, kann mit einer Verladerampe (oder auch einem stabilen Brett), ein wenig Geschick und angemessenem Schwung das Bike rasch selbst aufladen. Unsicheren oder ungeübten Fahrern sollte ein kräftiger Helfer zur Seite stehen. Die Bewegung sollte in einem Schwung erfolgen, bei schweren Motorrädern muss ein entsprechender Anlauf einkalkuliert werden. Das Motorrad (und somit sein Schwerpunkt) ist dabei zum Schiebenden am Lenker geneigt. Zwei Finger bleiben stets über dem Handbremshebel, falls der Schwung nicht ausreicht und das Aufladen ins Stocken gerät. Körperkontakt zum Motorrad besonders auf der Rampe hilft dabei, die Maschine besser zu kontrollieren. Motorräder mit geringer Bodenfreiheit wie z.B. Chopper erfordern eine längere Rampe, um ein Aufsetzen beim Übergang auf die Ladefläche zu vermeiden.

Es ist grundsätzlich auf eine gute Sicherung zu achten, wenn man Motorradtransporte in Eigenregie durchführen will oder muss. Um einen sicheren und für das Motorrad schadensfreien Transport zu gewährleisten, muss das Motorrad immer möglichst mittig auf der Ladefläche stehend mit vier Spanngurten seitlich nach unten fixiert werden. Dabei gilt: Je flacher die Gurte nach vorn und zur Seite verlaufen, desto stabiler ist der Stand. Um das Motorrad stabil zu verzurren, darf das Vorderrad nicht nach vorn rollen können. Bei Motorrädern mit gut erreichbarer unterer Gabelbrücke (Naked Bikes, Cruiser etc.) können die vorderen Gurte dort gut befestigt werden. Für vollverkleidete Motorräder kann auf im Handel erhältliche Hilfsmittel zurückgegriffen werden. Auf keinen Fall darf die Maschine für den Transport auf dem Hauptständer oder gar Seitenständer stehen, da dies zu Instabilität führt.


Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

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