Outbound-Logistik

Die Outbound-Logistik beschäftigt sich mit dem Vertrieb der Produkte an eine nachgelagerte Wirtschaftsstufe. Anstatt der Bezeichnung Outbound-Logistik kann man auch die gebräuchlicheren Bezeichnungen wie Vertriebslogistik, Absatzlogistik oder Distributionslogistik verwenden. Mehr oder weniger umfassen alle genannten Logistikarten die gleichen Instrumente. Die wesentlichen Instrumente der Outbound-Logistik sind:
1. die Absatzwege und –kanäle oder auch Vertriebssysteme genannt.
2. die Verkaufsorgane oder auch die akquisitorische Distribution genannt.
3. die Logistiksysteme oder auch die logistische Distribution genannt.

Die Outbound-Logistik beschäftigt sich mit der Planung, Steuerung und Kontrolle aller Maßnahmen, welche benötigt werden, um den Warenfluss vom Unternehmen zum Kunden hin zu gewährleisten. Zu den einzelnen Instrumenten der Outbound-Logistik lässt sich jeweils eine Leitfrage zur Orientierung identifizieren.

1. Auf welchen Absatzwegen möchten wir unsere Produkte dem Kunden anbieten?

Die Beantwortung dieser Frage ist grundlegend für die weiteren Instrumente der Outbound-Logistik. Zunächst sollte das Unternehmen seine vertikale Absatzkanalstruktur festlegen. Auf der vertikalen Ebene wird die Anzahl der Absatzstufen bestimmt. Dabei unterscheidet man zwischen dem direkten Absatz und dem indirekten Absatz. Beim direkten Absatz werden die Produkte unmittelbar an den Endabnehmer geliefert. Die klassische Variante des direkten Absatzes ist der Einsatz einer Verkaufsperson. Weitere Formen des direkten Vertriebes sind:
- unternehmens- bzw. werkseigene Verkaufsstellen,
- unternehmensgebundene Verkaufsstellen (Franchiseunternehmen),
- Teleshopping und
- Online-Shopping.
Der indirekte Absatz lässt sich in den einstufigen und mehrstufigen indirekten Absatz unterteilen. Beim einstufigen indirekten Absatz ist zwischen dem Unternehmen und dem Endverbraucher ein Absatzmittler dazwischen geschaltet. Ein Absatzmittler ist eine rechtlich selbständige Organisation, wie z. B. der Großhandel oder der Einzelhandel. Wird mehr als ein Absatzmittler zwischen das Unternehmen und dem Endverbraucher geschaltet, so spricht man von einem mehrstufigen indirekten Absatz.
Bei der Festlegung der horizontalen Absatzstruktur befasst man sich näher mit den Absatzmittlern. Wurde ein indirekter Absatz festgelegt, so wird nun erarbeitet, wie viele Absatzmittler je Stufe optimal wären – Breite des Absatzes – und welche Art von Absatzmittler in den Stufen gewählt werden sollten – Tiefe des Absatzes –.

2. Welche Verkaufsorgane wählt man zur Akquise der Kunden?

Die möglichen Verkaufsorgane lassen sich aus Unternehmenssicht in zwei grobe Bereiche unterteilen. Entweder setzt das Unternehmen im Rahmen der Outbound-Logistik unternehmenseigene oder unternehmensfremde Verkaufsorgane ein. Bei unternehmenseigenen Verkaufsorganen handelt es sich um Angestellte des Unternehmens – Handelsreisender –, welche durch ihren Arbeitsvertrag an die Weisungen des Unternehmens gebunden sind. Die unternehmensfremden Verkaufsorgane lassen sich unterteilen in Makler, Kommissionäre und Handelsvertreter. Der Kommissionär arbeitet für das Unternehmen im eigenen Namen. Der Makler wird nur fallweise für ein Unternehmen tätig. Einen Makler oder einen Kommissionär setzt man nur noch in spezifischen Fällen ein, so dass diese Verkaufsorgane hier vernachlässigt werden. Ein Handelsvertreter ist nach dem Handelsgesetzbuch ein rechtlich selbständiger Gewerbetreibender, welcher auf Grundlage eines Vertrages für das Unternehmen tätig wird. Das Unternehmen muss sich in der Regel zwischen diesen beiden Arten der Verkaufsorgane entscheiden. Ziel ist es dabei, das Verkaufsorgan zu finden, welches effektiver und effizienter die Vertriebsaufgabe lösen kann.

3. Wie überbrückt man durch die räumliche und zeitliche Distanz der Aufträge?

Das Ziel der Logistiksysteme in der Outbound-Logistik ist es, die räumlichen, mengenmäßigen und zeitlichen Differenzen in der Auftragsabwicklung, dem Transport und der Lagerung zu überbrücken. Zunächst müssen die gewünschten Produkte in der vereinbarten Menge und den vertraglich festgelegten Gütekriterien bereitgestellt werden. Anschließend muss der Transport mit einer geeigneten Transportart an den vereinbarten Ort zur vereinbarten Zeit erfolge. Die vertraglich festegelegten Güterkriterien der Produkte dürfen sich dabei nicht verändern. All diese Paradigmen müssen erfüllt werden unter der Prämisse der minimalen Logistikkosten.

Unter der Bezeichnung Outbound-Logistik versteht man alle Maßnahmen, welche mit dem Warenfluss vom Endlager des Unternehmens bis hin zum Kunden ergriffen werden müssen. Für die gesamte Planung, Steuerung und Kontrolle in der Outbound-Logistik lassen sich drei zentrale Fragen identifizieren:
1. Auf welchen Absatzwegen möchten wir unsere Produkte dem Kunden anbieten?
2. Welche Verkaufsorgane wählt man zur Akquise der Kunden?
3. Wie überbrückt man durch die räumliche und zeitliche Distanz der Aufträge?

Zuletzt aktualisiert am 2015-05-20 von Werner Hess.

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